Vielen ist nicht bewusst, dass ihre inneren Überzeugungen – ihre Glaubenssätze beim Abnehmen – darüber entscheiden, ob sie erfolgreich sind oder immer wieder mit neuen Diätversuchen scheitern.
„Ich habe einfach keine Disziplin.“
„Ich war schon immer dick – das wird sich auch nie ändern.“
„Abnehmen funktioniert vielleicht bei anderen, aber nicht bei mir.“
Vielleicht kommt dir einer dieser Gedanken bekannt vor? Vielleicht sogar alle? Dann bist du nicht allein – und vielleicht ist genau das auch ein Grund dafür, warum es bei dir mit dem Abnehmen einfach nicht klappt.
In diesem Beitrag geht es um diese inneren Hürden auf dem Weg zu einem leichteren, gesünderen Leben: Glaubenssätze beim Abnehmen.
Was sind Glaubenssätze – und wie beeinflussen sie beim Abnehmen?
Glaubenssätze sind tief verwurzelte Überzeugungen, die wir über uns selbst, über andere oder die Welt im Allgemeinen haben. Sie entstehen oft schon in der Kindheit, durch Erziehung, Erfahrungen oder wiederholte Aussagen wie z. B.
- Du bist einfach nicht sportlich.
- Du kannst das nicht…
- Du bist eben dick.
Manche dieser Sätze helfen und motivieren uns. Viele aber, gerade beim Thema Abnehmen, halten uns klein, blockieren unsere Motivation und sabotieren unsere Fortschritte. Meist laufen sie ganz leise im Hintergrund mit, ohne dass wir sie überhaupt bemerken. Diese Überzeugungen sind unsere Realität, das heißt, wir halten sie für wahr und richtig.
Glaubenssätze wirken übrigens nicht nur beim Thema Abnehmen. Sie beeinflussen unbemerkt auch alle anderen Lebensbereiche. Ein klassisches Beispiel dafür ist das Thema Geld. Auch hier halten uns unbewusste Überzeugungen wie „Geld verdirbt den Charakter.“ oder „Geld ist die Wurzel allen Übels“. davon ab, finanziell frei oder entspannt zu werden.
Genau wie beim Abnehmen steuern diese inneren Sätze unser Verhalten: Sie bestimmen, wie wir Entscheidungen treffen, ob wir Chancen ergreifen oder uns selbst sabotieren.
Das zeigt: Glaubenssätze sind individuell – und es lohnt sich, sie in allen Lebensbereichen zu hinterfragen.
Typische Glaubenssätze beim Abnehmen
Hier eine Auswahl an typischen Überzeugungen, die ich in Coachings immer wieder höre – und die mir auch persönlich nur zu gut bekannt sind:
- „Ich habe einfach keine Willenskraft.“
- „Ich bin halt ein emotionaler Esser – das wird sich nie ändern.“
- „Ich war schon immer dick.“
- „Ich muss verzichten, damit ich abnehme.“
- „Wenn ich einmal schwach werde, habe ich alles versaut.“
- „Abnehmen funktioniert bei anderen, aber nicht bei mir.“
- „Ich darf erst genießen, wenn ich mein Ziel erreicht habe.“
- „Meine Gene sind schuld – daran kann ich nichts machen.“
- „Ich habe einfach einen schlechten Stoffwechsel.“
- „Ich habe keine Zeit für Sport und ohne Sport kann ich nicht abnehmen.“
- „Ich muss perfekt sein, sonst bringt das alles nichts.“
- „Sobald ich Stress habe, klappt nichts mehr.“
- „Ich kann nicht abnehmen, weil meine Familie nicht mitmacht.“
- „Ich habe keine Zeit für gesunde Ernährung.“
- „In meinem Alter nehme ich sowieso nicht mehr ab.“
- „Ich nehme immer nur kurzfristig ab – aber dann kommt der Jojo-Effekt und ich habe es sofort wieder drauf.“
- „Gesundes Essen schmeckt nicht.“
- „Ich kann nicht satt werden, wenn ich auf Kohlenhydrate verzichte.“
Erkennst du dich in einem oder vielleicht auch mehreren dieser Sätze wieder? Gerade dann, wenn du beim Lesen dieser Sätze denkst: „Das ist doch auch so.“ dann lohnt es sich, hier mal genauer hinzuschauen. Denn dieser Satz ist nur für dich selbst Realität.
So erkennst du deine hinderlichen Glaubenssätze beim Abnehmen
Hinderliche Glaubenssätze laufen oft im Verborgenen ab, wie ein inneres Betriebssystem, das deine Entscheidungen, Reaktionen und auch deine Selbstwahrnehmung steuert, ohne dass du es bewusst merkst. Um deine einschränkenden Glaubenssätze zu verändern, musst du sie zuerst erkennen. Das ist der erste und wichtigste Schritt.
Ein typisches Zeichen für einen blockierenden Glaubenssatz ist ein innerer Satz, der immer wieder auftaucht, besonders in Momenten von Rückschlägen oder Unsicherheit. Vielleicht denkst du dann:
-
„Ich wusste ja sowieso, dass ich es nicht schaffe.“
-
„Das ist eben typisch für mich.“
-
„Ich bin einfach so.“
Solche oder Ähnliche Gedanken sind Hinweise auf ein tiefer liegendes Muster.
Um deine Überzeugungen zu erkennen, stelle dir dazu diese Fragen:
-
Was denke ich über mich, wenn ich an das Thema Abnehmen (oder aber auch an Geld, Erfolg, Beziehungen…) denke?
-
Welche Gedanken habe ich, wenn ich mir etwas vornehme – und es nicht schaffe?
-
Gibt es innere Sätze, die sich anfühlen wie eine Ausrede oder ein Urteil über mich selbst?
-
Sind das wirklich meine eigenen Überzeugungen – oder sind das Überzeugungen anderer, die ich übernommen habe (z. B. Familie, Schule, Gesellschaft) und die so zu meinen eigenen Überzeugungen geworden sind?
Noch ein Tipp: Beobachte deine Sprache. Oft verraten sich Glaubenssätze durch Wörter wie „immer“, „nie“, „alle“, „ich kann halt nicht“, „ich bin einfach so“. Diese Verallgemeinerungen zeigen, dass wir an etwas glauben, ohne es zu hinterfragen, auch wenn es uns schadet.
Reflektionsübung:
Führe ein kleines Gedanken-Tagebuch. Schreibe auf, welche Sätze oder Bewertungen du im Alltag über dich selbst denkst – gerade in schwierigen Momenten. Du wirst überrascht sein, was sich da zeigt. Manchmal reicht ein einziges Aha-Erlebnis, um ein festgefahrenes Muster sichtbar zu machen.
Das Schöne dabei ist: Sobald du einen Glaubenssatz erkannt hast, kannst du ihn verändern. Und genau dabei unterstütze ich dich gern – in meinem Abnehm-Coaching durch Fragen, Tools und Techniken, die dich in deine eigene Klarheit bringen und dir dabei helfen, solche hinderlichen Glaubenssätze aufzulösen.
Hinderliche Gedanken verändern: Neue Überzeugungen entwickeln
Die gute Nachricht: Unsere einschränkenden Glaubenssätze können wir ändern. Wir haben sie irgendwann einmal gelernt oder übernommen – durch Erfahrungen, Prägungen oder Wiederholungen – und genau deshalb können sie auch wieder „verlernt“ oder umgedeutet werden.
Sobald du dir über deine hinderlichen Glaubenssätze bewusst bist, hast du den wichtigsten Schritt schon getan. Dann kannst du anfangen, diese alten Überzeugungen zu hinterfragen und Stück für Stück in hilfreiche, stärkende und motivierende Gedankenmuster zu verwandeln. Das geht leider nicht von heute auf morgen, aber es lohnt sich auf jeden Fall.
Und so startest du:
Erkennen: Welcher Glaubenssatz oder welche Sätze sind es, die dich ausbremsen. Vielleicht sind sie in der Liste oben mit dabei, vielleicht hast du aber auch ganz andere Überzeugungen, die dir und deiner erfolgreichen Abnahme im Weg stehen.
Hinterfragen: Ist dieser Satz wirklich immer und zu 100 % wahr? Gibt es Gegenbeispiele?
Neu formulieren: verändere deine hinderlichen Glaubenssätze in positive, motivierende Sätze, z. B. statt „Ich habe keine Disziplin.“ → „Ich darf Schritt für Schritt wachsen.“ oder „Ich habe schon vieles in meinem Leben geschafft – ich schaffe es auch, abzunehmen.“
Wiederholung: Wiederhole deinen neuen Glaubenssatz regelmäßig – laut, schriftlich oder als kleine Erinnerung im Alltag. Wann immer dir der ursprüngliche Gedanke kommt, sage dir stattdessen deinen neuen Satz.
Was hier so einfach klingt, ist ein Prozess, bei dem es wie immer wichtig ist, dranzubleiben. Nachhaltige Veränderung geht nicht über Nacht. Im folgenden habe ich ein paar Coaching-Impulse für dich, die dir dabei helfen können, diese neuen Überzeugungen zu verankern:
Aufschreiben:
Notiere dir jeden hinderlichen Glaubenssatz auf ein Blatt Papier. Lies ihn dir laut vor und frage dich ehrlich: Ist das wirklich die absolute Wahrheit? Suche gezielt nach Gegenbeispielen aus deinem Leben:
- Zum Beispiel: Was hast du schon alles erreicht, wo hattest du Disziplin und bist drangeblieben?
Das hilft dir, die alte Überzeugung ins Wanken zu bringen.
Perspektivwechsel:
Was würdest du deiner besten Freundin raten, wenn sie diesen Satz über sich denkt oder so mit sich selbst redet? Oft sind wir zu uns selbst viel strenger als zu anderen. Dieser gedankliche Perspektivwechsel hilft dir, liebevoller mit dir selbst umzugehen.
Visualisierung:
Schließe die Augen und stell dir bildlich vor, wie du bist und wie du dich fühlst, wenn du den neuen Glaubenssatz vollkommen verinnerlicht hast.
Was hat sich verändert? Wie sieht dein Alltag dann aus?
Diese innere „Probe“ hilft deinem Unterbewusstsein, den neuen Weg zu festigen. Dein Unterbewusstsein kann nicht unterscheiden, zwischen dem jetzigen Zustand und dem zukünftigen. So kommst du schon jetzt in das Gefühl, als hättest du dein Ziel schon erreicht.
Geduld & Wiederholung:
Denk dran: Glaubenssätze, Überzeugungen und Verhaltensmuster, die dich vielleicht jahrelang begleitet haben, lösen sich nicht in wenigen Tagen auf. Gib dir Zeit, bleib dran und wiederhole deine neuen Sätze täglich. Kleine Erinnerungszettel oder Affirmationskarten können dich wunderbar dabei unterstützen.
Breathwork & Glaubenssätze: Tief sitzende Muster nachhaltig verändern
Glaubenssätze sind oft tief im Unterbewusstsein verankert. Um sie nachhaltig zu verändern, kann Breathwork – die bewusste Arbeit mit deinem Atem – unglaublich kraftvoll sein. In geführten Breathwork-Journeys lassen sich alte, festgefahrene Muster besonders intensiv spüren und sanft auflösen.
Wenn du neugierig bist, wie dich Breathwork dabei unterstützen kann, deine inneren Blockaden zu lösen, schau dir gern meinen Beitrag zum Thema Breathwork und meinen ersten Erfahrungen damit an oder sprich mich direkt an. Ich begleite dich gern auf deinem Weg!
Denn auch beim Thema Glaubenssätze ist es wichtig und hilfreich, sich Unterstützung zu suchen. Meist sind die eigenen Glaubenssätze so tief verankert, dass es schwer ist, sie allein aufzulösen. Ein Coaching oder Austausch mit Gleichgesinnten kann enorm hilfreich sein.
Das Schluss noch ein Zitat von Henry Ford:
„Ob du glaubst, du kannst es, oder du glaubst, du kannst es nicht – du wirst auf jeden Fall recht behalten.“
Welche Gedanken halten dich (noch) klein? Und was wäre ein erster Schritt, diese zu hinterfragen?
Schreib mir gern in die Kommentare, welche Glaubenssätze du für dich erkannt hast – oder auch wenn du Fragen dazu hast. Gemeinsam finden wir neue Wege.